Es geht wieder einmal ums liebe Geld. Wir können es drehen und wenden, es ist meist zu wenig. Die Umsätze sinken, Kleinunternehmer in den Innenstädten können immer weniger kalkulieren und überbieten sich gegenseitig in geschäftsschädigenden Angebotspreisen, die oft nur den Zweck haben, die Lager für die nächste Lieferung zu leeren. Das hilft aber alles nichts, wenn die Preise für den täglichen Bedarf sowie Mieten und Energiepreise steigen und steigen …. Tante Emma scheint auszusterben und die Chance, ein eigenes kleines Geschäft zu eröffnen, um davon auch leben zu können, geht Richtung Null. Deutschland als Bürokratiewüste mit administrativer Überforderung von Kleinunternehmern ist zumindest diesbezüglich mal wieder einsamer Weltmarktführer. Die Politik überbietet sich in Überbietungswettbewerben im Jammern über eine angebliche Deindustriealisierung, die nur durch mehr und noch mehr Umverteilung von Kleinunternehmern (euphemistisch auch als Mittelstand bezeichnet) hin zu immer größeren Monopolen zu verhindern sein soll. Kein politischer Plan … nirgends.
Als zumindest Pfütze auf den heißen Stein können sich Kleinunternehmer mit einem einfachen Trick behelfen, nämlich dem guten alten …
Gutschein
Was ist ein Gutschein? Im Grunde ist es ein Prinzip der Vorkasse. Der Käufer hinterlässt Geld und bekommt die Ware später. Man kann es auch als Mikrokredit an den Kleinunternehmer bezeichnen. Die psychologische Hürde für einen solchen Mikrokredit liegt jedoch etwas höher als beim Direktkauf, da sich das heiß ersehnte Glücksgefühl in der Regel erst bei Übernahme der Ware einstellt. Dem kann begegnet werden durch eine simple Zusatzleistung, nämlich die Gewährung eines Mikrozinses für den Mikrokredit: Der gute alte Rabatt. Damit wird der Gutschein zur Rabattmarke.
Dazu ein kleiner Ausflug in die Praxis:
Maxine Musterfrau kauft mehr oder weniger regelmäßig bei Tante Emma ein. Tante Emma ist alt und braucht das Geld, weshalb sie Maxine anbietet, einen Gutschein zu kaufen. Um den Kauf eines Gutscheins attraktiv zu machen, gewährt Tante Emme Maxine einen Rabatt von 10 Prozent – entweder gleich beim Kauf des Gutscheins oder in Form von etwas mehr Ware. Das Ergebnis ist so einfach wie effektiv:
Tante Emma hat zusätzliches Geld in der Kasse, von dem sie Ware einkaufen kann. Diese übergibt sie später an Maxine zu den ausgehandelten Rabattkonditionen. Das ist eigentlich schon alles. Im Grunde handelt es sich um eine Risikoverteilung auf beide Parteien, von der alle Seiten einen Vorteil haben, während die Kunden zu geschätzten Geschäftspartnern werden.
Nun kann man dem Gutschein noch einen lustigen Namen geben und der Drops ist gelutscht. Richtig effektiv wird das Ganze, wenn sich mehrere Kleinunternehmer zusammenschließen und diese Idee ihren Kunden gemeinsam nahebringen, statt sich als Einzelkämpfer um die Kundschaft zu prügeln und sich so als Konkurrenten zu verstehen.
Das Fazit: Wer früher zahlt, ist besser dran ….